Delay of gratification and time comprehension is impaired in very preterm children at the age of 4years

Development of cool and hot executive function deficit in children born very low birth weight with normal early development: A longitudinal cohort from aged 6 to 10

BACKGROUND

Studies showed preterm children born with very low birth weight (VLBW, <1500 g) are at risk for poorer executive functions (EFs). However, very little research has been reported longitudinally on the development of both cool and hot EFs deficits in preschool to school-age VLBW preterm children with normal early development.

AIMS

Present study aimed to investigate the development of cool and hot EFs in VLWB preterm children longitudinally.

METHODS

Forty preterm children born VLBW were followed up at ages 6, 8, and 10. Fifty term-born controls were recruited at each age stage. Cool EFs was assessed using backward digit span subtest of WISC-IV, Knox's Cube Test, Comprehensive Non-verbal Attention Test Battery (CNAT), Tower of London (ToL), Wisconsin Card Sorting Test (WCST), and hot EFs was assessed using Theory of Mind (ToM) and Delay of Gratification (GIFT) tasks.

RESULTS

The six-year-old VLBW preterm group showed significantly lower scores of planning in ToL, inhibition control in CNAT, and in both ToM and GIFT tasks. There is no significant difference in average cool and hot EFs between the eight and ten-year-old preterm group and the control group.

CONCLUSIONS

At six, VLBW preterm infants with normal early development have delayed cool and hot EFs development. Although the average performance of EFs can reach the level of the control group with age increasing to eight and ten years, there are still individual differences. It is recommended that more complete development indicators be established in the future, and early intervention should be made for VLBW premature children with delayed EFs.

Biomarker und Neuromonitoring zur Entwicklungsprognose nach perinataler Hirnschädigung

Das sich entwickelnde Gehirn ist in der Perinatalperiode besonders empfindlich für eine Vielzahl von Insulten, wie z. B. Extremfrühgeburtlichkeit und perinatale Asphyxie. Ihre Komplikationen können zu lebenslangen neurokognitiven, sensorischen und psychosozialen Einschränkungen führen; deren Vorhersage bleibt eine Herausforderung. Eine Schlüsselfunktion kommt der möglichst exakten Identifikation von Hirnläsionen und funktionellen Störungen zu. Die Prädiktion stützt sich auf frühe diagnostische Verfahren und die klinische Erfassung der Meilensteine der Entwicklung. Zur klinischen Diagnostik und zum Neuromonitoring in der Neonatal- und frühen Säuglingsperiode stehen bildgebende Verfahren zur Verfügung. Hierzu zählen zerebrale Sonographie, MRT am errechneten Termin, amplitudenintegriertes (a)EEG und/oder klassisches EEG, Nah-Infrarot-Spektroskopie, General Movements Assessment und die frühe klinische Nachuntersuchung z. B. mithilfe der Hammersmith Neonatal/Infant Neurological Examination. Innovative Biomarker und -muster (Omics) sowie (epi)genetische Prädispositionen sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Neben der Erfassung klinischer Risiken kommt psychosozialen Faktoren im Umfeld des Kindes eine entscheidende Rolle zu. Eine möglichst akkurate Prognose ist mit hohem Aufwand verbunden, jedoch zur gezielten Beratung der Familien und der Einleitung von frühen Interventionen, insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Plastizität des sich entwickelnden Gehirns, von großer Bedeutung. Diese Übersichtsarbeit fokussiert die Charakterisierung der oben genannten Verfahren und ihrer Kombinationsmöglichkeiten. Zudem wird ein Ausblick gegeben, wie innovative Techniken in Zukunft die Prädiktion der Entwicklung und Nachsorge dieser Kinder vereinfachen können.

Quantifying the contribution of individual variation in timing to delay-discounting

Delay-discounting studies in neuroscience, psychology, and economics have been mostly focused on concepts of self-control, reward evaluation, and discounting. Another important relationship to consider is the link between intertemporal choice and time perception. We presented 50 college students with timing tasks on the range of seconds to minutes and intertemporal-choice tasks on both the time-scale of seconds and of days. We hypothesized that individual differences in time perception would influence decisions about short experienced delays but not long delays. While we found some evidence that individual differences in internal clock speed account for some unexplained variance between choices across time-horizons, overall our findings suggest a nominal contribution of the altered sense of time in intertemporal choice.

The impact of preterm birth on the executive functioning of preschool children: A systematic review

This paper presents a systematic review of the impact of preterm childbirth on the later executive functioning of preschool-aged children. A systematic search for studies published between 2014 and 2019 was performed using the following keywords: executive funct* AND preterm AND child. The methodological quality of the reports was examined using the Strengthening the Reporting of Observational Studies in Epidemiology (STROBE) statement. Thirty-two studies were reviewed and scored at least 67% on the methodological quality assessment. In comparison to children born full-term, preschool children born preterm exhibit executive functioning deficits in the dimensions of the global index, inhibitory control, cognitive flexibility, working memory, and planning/executive functioning. These findings are independent of the degree of prematurity at birth. Since executive functioning has many complex components, future studies should assess the dimensions of executive functioning separately in preschool-aged children born preterm, rather than as a single measure.

Frühgeburtlichkeit und langfristige Folgen bis ins Schulalter

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Frühgeborene (FG) haben ein erhöhtes langfristiges Entwicklungsrisiko. Dennoch gibt es in Deutschland kein konzertiertes Vorgehen zur Nachsorge bis ins Schulalter. Die heutigen Erkenntnisse zu Entwicklungsstörungen sind Grundlage einer qualifizierten Förderung. Fragestellung: Wie hoch sind Schulrückstellungsraten bei FG? Wie wird den schulischen Bedürfnissen FG Rechnung getragen? Methode: Evaluation der Schulrückstellung in einer aktuellen Kohorte sehr kleiner FG und qualitative Befragung von Lehrer_innen. Ergebnisse: Das Risiko für Schulrückstellungen ist bei FG erhöht. Lehrer_innen haben ein limitiertes Wissen zu Bedürfnissen FG und gleichzeitig hilfreiche Vorschläge für spezifische Förderung im Unterricht. Diskussion und Schlussfolgerung: Langfristige entwicklungsneurologische Nachsorge für FG ist dringend empfohlen, um potenzielle Probleme früh zu identifizieren, Interventionen zu initiieren und eine optimale Entfaltung des Entwicklungspotentials zu fördern.

Selbstregulationsstrategien bei Früh- und Reifgeborenen im Alter von zwei Jahren

Zusammenfassung. Frühgeburtlichkeit stellt einen Risikofaktor für die kognitive Entwicklung und die selbstregulatorischen Fähigkeiten dar. Bisher ist jedoch nicht bekannt, welche Strategien frühgeborene Kinder zur Regulation nutzen. Die aktuelle Studie untersuchte daher erfolgreiche Selbstregulationsstrategien von 30 früh- (Gestationsalter < 37 Wochen) und 30 reifgeborenen Kindern (Gestationsalter ≥ 37 Wochen) im (korrigierten) Alter von 2 Jahren. Die Kinder wurden während einer Aufgabe zum Bedürfnisaufschub videographiert und spezifische Verhaltensweisen (Blick, Sprache, Bewegungen der Hände, des Kopfes und des Körpers) kodiert. Mikroanalysen ergaben, dass Fokussierungs- als auch Ablenkungsstrategien, sowie motorische Kontrollstrategien für einen erfolgreichen Bedürfnisaufschub angewendet wurden. Die Gruppen unterschieden sich nicht signifikant im Gebrauch der Strategien; lediglich am Ende des letzten Durchgangs wurden bei Frühgeborenen vermehrt Ablenkungsstrategien beobachtet. Frühgeburtlichkeit scheint somit keinen direkten Einfluss auf die Anwendung der Strategien zu haben. Das Ausmaß der Frühgeburtlichkeit und das Alter der Kinder sollten in zukünftiger Forschung differenzierter betrachtet werden.