Abdunnur R, Kaufmann A. [Künstliche Harnsphincter zur Behandlung von Stress-Harninkontinenz - eine oft nicht ausgelastete Behandlungsoption in Deutschland].
Urologe A 2021;
60:696-705. [PMID:
34097109 DOI:
10.1007/s00120-021-01544-2]
[Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Accepted: 04/21/2021] [Indexed: 10/21/2022]
Abstract
ABSTRAKT
Harninkontinenz ist in Deutschland weit verbreitet und betrifft Millionen von Frauen und Männern. Vor allem Männer, die postoperativ dauerhaft inkontinent sind, werden hierzulande trotz der ausreichenden Verfügbarkeit chirurgischer Optionen unterbehandelt. Der künstliche Schließmuskel wird seit Jahrzehnten erfolgreich zur Behandlung angeborener und erworbener Stress-Harninkontinenz bei Männern und Frauen sowie neurogener Harninkontinenz eingesetzt und wird in Form neuer Modelle weiterentwickelt. Aufgrund der guten Ergebnisse, Es gilt jetzt als Standardtherapie für Männer mit anhaltender, mittelschwerer bis schwerer Harninkontinenz. Die operationstechnische Technik ist anspruchsvoll, kann aber erlernt werden. Die meisten Komplikationen können in erfahrenen Händen deutlich reduziert werden. Patientenzufriedenheit mit künstlichen Harnsphinctern (AUS) ist hoch und korreliert mit der Kontinenzrate und nicht mit der relativ hohen Revisionsrate, weshalb diese Behandlungsoption in Deutschland zunehmend mehr Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Harninkontinenz angeboten werden sollte. Urologen in der allgemeinen Praxis spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle.
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