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Hahlweg K, Ditzen B, Job AK, Gastner J, Schulz W, Supke M, Walper S. COVID-19: Psychologische Folgen für Familie, Kinder und Partnerschaft. ZEITSCHRIFT FUR KLINISCHE PSYCHOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE 2020. [DOI: 10.1026/1616-3443/a000592] [Citation(s) in RCA: 4] [Impact Index Per Article: 1.0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 12/30/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Dieser Beitrag soll die spezifischen Auswirkungen auf Familien, Kinder und Partnerschaften diskutieren, die sich durch die Covid-19-Pandemie einstellen könnten. Er ist primär gedacht für alle professionellen Helfer, die in Kontakt mit betroffenen Familien stehen. Die COVID-19-Pandemie stellt eine akute Bedrohung für das familiäre Wohlergehen dar, da sie mit psychologischen Reaktionen (z. B. Angst, Depression, Wut) der Familienangehörigen sowie sozialen Belastungen, die durch finanzielle Unsicherheit, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Existenzängsten bedingt sind, verbunden sein kann. Mehr als 70 % der Kinder und Jugendlichen fühlen sich seelisch belastet und jedes vierte Kind berichtet, dass es in der Familie häufiger zu Streit komme als vor der Corona-Krise. Die elterliche Partnerschaft bildet den Kern des familiären Funktionierens, jedoch kann das C oparenting in der Krise erschwert sein. Im Zuge der Ausgangsbeschränkungen und der damit einhergehenden Isolierung von Familien ist weiterhin zu befürchten, dass Beziehungskonflikte zunehmen und Partner_innen und Kinder einem erhöhten Risiko körperlicher, emotionaler und sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Was dringend fehlt sind Interventionsformen, die zum Ziel haben, fortschreitende Eskalationen zu verhindern und rechtzeitig Wege aufzuzeigen, wie eine konstruktive Wendung erreicht werden kann. Es werden vier Empfehlungen ausgesprochen: (1) Entwicklung und Förderung von Internetplattformen, die Informationen zum angemessenen Umgang mit familiären Krisensituationen bereitstellen. (2) Finanzielle Förderung der Nutzung von interaktiven Online-Programmen insbesondere für finanzschwache Familien. (3) Aufklärungskampagnen initiieren und finanzieren. (4) Fragwürdige / schädliche Online-Programme identifizieren. Abschließend findet sich eine Zusammenstellung von personenungebundenen, Internet-basierten Angeboten, die helfen können, mit den durch COVID-19 zu erwartenden Schwierigkeiten im Familienleben besser umgehen zu können – dies vor allem mit einfach umsetzbaren Hilfestellungen und Ratschlägen.
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Affiliation(s)
| | - Beate Ditzen
- Institut für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Universität Heidelberg
| | | | | | | | - Max Supke
- Institut für Psychologie, TU Braunschweig
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Supke M, Schulz W, Hahlweg K. Der longitudinale Zusammenhang von Coparenting, Beziehungsqualität und kindlichen psychischen Störungen. ZEITSCHRIFT FUR KLINISCHE PSYCHOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE 2020. [DOI: 10.1026/1616-3443/a000576] [Citation(s) in RCA: 1] [Impact Index Per Article: 0.3] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Beziehungsqualität (BQ) zwischen den Eltern und deren Allianz in der Elternrolle (Coparenting [CP]) zählen zu den wichtigsten familiären Schutzfaktoren für die kindliche Entwicklung. Fragestellung: Wie hoch ist die Stabilität der BQ und des CPs über den Verlauf von zehn Jahren mit sechs Messzeitpunkten und inwiefern hängen beide Konstrukte zusammen? Sagen die BQ und das CP psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter voraus? Methode: Die Daten von N = 219 zum ersten Messzeitpunkt verheirateten bzw. zusammenlebenden Familien mit einem Kindergartenkind wurden längsschnittlich ausgewertet. Ergebnisse: Die Stabilität der BQ ( rMütter = .71; rVäter = .75) und des CPs ( rM = .67; rV = .71) sowie die BQ*CP Interkorrelation ( rM = -.60; rV = -.57) über den Verlauf von zehn Jahren sind als hoch zu bewerten. Insbesondere CP sagte psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter voraus (β = .16 – .45). Diskussion: Aufgrund der Stabilität der beiden Konstrukte könnten frühzeitige Interventionen mit langfristigen positiven Effekten assoziiert sein.
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Affiliation(s)
- Max Supke
- Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik, Institut für Psychologie, Technische Universität Braunschweig
| | - Wolfgang Schulz
- Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik, Institut für Psychologie, Technische Universität Braunschweig
| | - Kurt Hahlweg
- Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik, Institut für Psychologie, Technische Universität Braunschweig
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Partnerschaftsprobleme und präventive Interventionen. PSYCHOTHERAPEUT 2019. [DOI: 10.1007/s00278-019-00376-y] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 10/26/2022]
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