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Schmid M, Fegert JM, Clemens V, Seker S, d’Huart D, Binder M, Schröder M, Friden L, Boonmann C, Jenkel N, Schmeck K, Bürgin D. Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen in der Kindheit: Ein Risikofaktor für die soziale Teilhabe ehemals außerfamiliär platzierter junger Erwachsener. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2022. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000366] [Citation(s) in RCA: 3] [Impact Index Per Article: 1.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Eine Reihe von Studien zeigen soziale Folgen von Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit im weiteren Lebenslauf. Fragestellung: Diese Studie zielt darauf ab, die langfristigen Auswirkungen von Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen auf die soziale Teilhabe in einer Stichprobe von ehemals fremdplatzierten jungen Erwachsenen in der Schweiz zu untersuchen. Methode: Im Rahmen der Studie wurden 218 ehemals fremdplatzierte junge Erwachsene ( MAlter=26.1, 32.6 % weiblich) mit einer psychometrischen Testbatterie befragt. Dabei wurden Misshandlungserfahrungen in der Kindheit erfasst sowie die soziale Teilhabe bezüglich psychischer Gesundheit, Legalbewährung, sozio-ökonomische Lage und Beziehungen untersucht. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen die hohe Prävalenz und negativen Folgen von kumulierten Misshandlungserfahrungen bei ehemals fremdplatzierten jungen Menschen. Eine höhere Anzahl von Misshandlungserfahrungen ging mit signifikant mehr Problemen in gesundheitlichen, finanziellen und sozialen Lebensbereichen einher. Diskussion und Schlussfolgerung: Die gravierenden Folgen von Misshandlungserfahrungen in der Kindheit unterstreichen die Bedeutung der Prävention und frühzeitigen Intervention. Sie zeigen aber auch, dass viele schwer betroffene junge Menschen neben therapeutischen auch konkrete und lebensweltorientierte Hilfen benötigen, um ihre Entwicklungsaufgaben adäquat zu bewältigen und erfolgreich an der Gesellschaft teilzuhaben.
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Affiliation(s)
- Marc Schmid
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - Jörg M. Fegert
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitäre Kliniken Ulm, Universität Ulm
| | - Vera Clemens
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitäre Kliniken Ulm, Universität Ulm
| | - Süheyla Seker
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - Delfine d’Huart
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - Melanie Binder
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - Martin Schröder
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - Liz Friden
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - Cyril Boonmann
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - Nils Jenkel
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - Klaus Schmeck
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
| | - David Bürgin
- Forschungsabteilung der Klinik für Kinder und Jugendliche, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
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Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Verschiedene Studien zeigen auf, dass ehemals ausserfamiliär platzierte Jugendliche, die viele biologische und psychosoziale Risikofaktoren akkumulieren, im weiteren Lebenslauf häufig eine geringere soziale Teilhabe aufweisen. Fragestellung: Dieser Themenschwerpunkt berichtet von einer Längsschnittstudie (JAEL – Jugendhilfe aus Erfahrung lernen) mit ehemals fremdplatzierten jungen Erwachsenen, die einer Hochrisikostichprobe zugeordnet werden können. Methode: Die Studie kombiniert für ihre Forschungsfragen prospektive und retrospektive Aspekte sowie qualitativ und quantitativ erhobene Daten. Ergebnisse: Der Themenschwerpunkt gibt sowohl eine kurze Einführung in die Methoden und die Rekrutierung der Stichprobe als auch einen Einblick in drei ausgewählte Themen, die in den drei Beiträgen dieses Themenschwerpunktes behandelt werden. Der erste Beitrag berichtet über die Ergebnisse zum Verlauf der psychischen Probleme vom Jugend- bis ins junge Erwachsenenalter. Der zweite Beitrag befasst sich mit Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit als Risikofaktor für die soziale Teilhabe im jungen Erwachsenenalter, wie z. B. Arbeitslosigkeit, Legalbewährung, sozioökonomische Lage, psychische Gesundheit oder auch Beziehungsfähigkeit. Diese negativen Auswirkungen können durch Selbstwirksamkeitserfahrungen abgemildert werden. Der dritte Beitrag beinhaltet einen der bisher weniger beachteter Längsschnittstudienaspekte, nämlich die Risikofaktoren für eine Persönlichkeitsstörung in einer Hochrisikostichprobe sowie deren Stabilität. Diskussion und Schlussfolgerung: Auf die Bedeutung und Implikationen für Interventionen und Jugendhilfepolitik einerseits und die Forschung in diesem Feld andererseits wird eingegangen.
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Affiliation(s)
- Marc Schmid
- Klinik für Kinder- und Jugendliche der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK Basel), Universität Basel
| | - Jörg M. Fegert
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm, Universität Ulm
| | - Klaus Schmeck
- Klinik für Kinder- und Jugendliche der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK Basel), Universität Basel
| | - Cyril Boonmann
- Klinik für Kinder- und Jugendliche der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK Basel), Universität Basel
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[Pilot Evaluation of a New Treatment Concept for Children to Improve Emotion Regulation and Stress Resilience. START-Kids: Stress-Arousal-Regulation-Treatment for Kids]. Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr 2021; 70:679-698. [PMID: 34898413 DOI: 10.13109/prkk.2021.70.8.679] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
Abstract
Emotional Dysregulation is a frequent challenge in clinical child psychiatric contexts. The Stress-Arousal-Regulation-Treatment for Children aged six to twelve (START-Kids, Dixius u. Möhler, 2021a), was developed as low threshold treatment tool for children with emotional dysregulation. The program is based on principles of dialectic behavioral therapy. The present article focuses feasibility and a first evaluation of this innovative treatment tool for emotionally dysregulated children. 23 child psychiatric patients aged six to twelve years took part in this eight weeks program with two group sessions at 60 min per week. Immediately before and after treatment personality functioning was assessed with the Levels of Personality Functioning Questionnaire LoPF-Q E and OPD-KJ2-SF E. There was no drop-out. Significant positive changes could be found after treatment with regard to therapists' and a trend for parent's ratings. Limitations are small sample size and lack of a treatment-as-usual-control group. START-Kids is an innovative program with high amount of feasibility and a positive influence on aspects of personality functions in children. Future studies, specifically a randomized controlled trial of START-Kids is warranted.
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[Mentalization-based Encounter to Challenges in Early Childhood Education with Refugee Families]. Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr 2020; 68:711-727. [PMID: 31957564 DOI: 10.13109/prkk.2019.68.8.711] [Citation(s) in RCA: 3] [Impact Index Per Article: 0.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
Abstract
Mentalization-based Encounter to Challenges in Early Childhood Education with Refugee Families This article introduces the mentalization concept into the field of early childhood education suggesting that it can also provide a helpful framework for working with refugee families in these settings. Mentalization is identified as a crucial element in establishing and maintaining relationships that are developmentally conducive. It is argued that a mentalizing attitude is relevant for dealing with children with traumatic experiences as well as families with a different cultural background due to its emphasis on openness, curiosity, and (self)reflexivity. In stressful contexts, however, mentalizing can fail or become biased. After providing information on psychotraumatology and cultural influences on child development, the paper will therefore focus on specific ways in which the confrontation with traumatized children and families from diverse cultural backgrounds can interfere with professionals' mentalizing capacities.
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Abstract
Zusammenfassung. Die psychischen Belastungen von jugendlichen Flüchtlingen sind vielfältig und äußern sich in Stressreaktionen, die sich vor allem in einer Posttraumatischen Belastungsstörung, Ängsten und Depression zeigen. Die Prävalenzen sind bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen besonders hoch ausgeprägt. Neben fluchtspezifischen Stressoren kommt akkulturationsbezogenem Stress eine wichtige Rolle zu. Ein ungünstiger Akkulturationsstil besitzt einen hohen Vorhersagewert für die Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung und einer Depression. In den letzten Jahren konnten Belege gesammelt werden, die im Rahmen der Behandlung vor allem verhaltenstherapeutische Ansätze als wirksam ausweisen. Gesellschaftliche Anstrengungen (z. B. im Rahmen der Jugendhilfe) und therapeutische Bemühungen sind Teile einer perspektivenreichen Integration jugendlicher Flüchtlinge.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Barthel D, Ravens-Sieberer U, Schulte-Markwort M, Klasen F, Zindler A. Klinisch-psychologische Diagnostik in einer Flüchtlingsambulanz für Kinder und Jugendliche. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2019. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000286] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 1.4] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Für geflüchtete Kinder und Jugendliche wird in der Flüchtlingsambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ambulante psychiatrisch-psychotherapeutische und psychosoziale Versorgung angeboten. Seit Oktober 2016 durchlaufen die Patienten einen standardisierten klinisch-psychologischen Diagnostikprozess, welcher die Behandlungsplanung unterstützen soll. Von den N = 134 untersuchten Patienten im Alter von 8 bis 20 Jahren wurden n = 90 (69.8 %) mit einer gegenwärtig vorliegenden PTBS diagnostiziert. Weiterhin wiesen n = 67 (50.0 %) der Geflüchteten eine mittelgradige oder schwere depressive Episode auf. Nahezu alle Patienten gaben an, in ihrem Herkunftsland mehrfach interpersonelle Gewalt erlebt zu haben. Als Behandlungsziel wurde am häufigsten ein besserer Umgang mit negativen Gefühlen und Gedanken formuliert. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass es sich bei den untersuchten geflüchteten Kindern und Jugendlichen, um eine äußerst stark belastete Gruppe mit hohem Behandlungsbedarf handelt.
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Affiliation(s)
- Dana Barthel
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
| | - Ulrike Ravens-Sieberer
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
| | - Michael Schulte-Markwort
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
| | - Fionna Klasen
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Editorial. Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr 2019; 68:2-5. [DOI: 10.13109/prkk.2019.68.1.2] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
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Relationale Wirksamkeit im präventiven Kinderschutz: Evaluation der modularen Gruppenintervention „Ressourcen psychisch kranker und suchtkranker Eltern stärken“. Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatr 2019; 68:43-62. [DOI: 10.13109/prkk.2019.68.1.43] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/27/2022]
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Metzner F, Dahm K, Richter-Appelt H, Pawils S, Moulaa-Edmondson MJ, Stellermann-Strehlow K. [Developmental trauma disorder (DTD) in children and adolescents - results from a patient population at the special consultation hour for traumatized children and adolescents]. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2018; 47:300-312. [PMID: 29683375 DOI: 10.1024/1422-4917/a000578] [Citation(s) in RCA: 6] [Impact Index Per Article: 1.0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Developmental trauma disorder (DTD) in children and adolescents - results from a patient population at the special consultation hour for traumatized children and adolescents Abstract. Objective: Children and adolescents who have experienced interpersonal Type-II-trauma often develop symptoms going far beyond the Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD). Van der Kolk (2009) suggested the Developmental Trauma Disorder (DTD) to define the extensive symptomatology; however, research on DTD is limited. Method: Frequency and group differences of DTD were examined based on physicians' letters of n = 161 patients between one and 18 years (61 % female) from an out-patient unit for traumatized patients at a paediatric and adolescent psychiatry. Physicians' letters were rated and analysed using an adapted DTD algorithm. Results: In total, 77 % of the patients experienced interpersonal Type-II-trauma, 6 % met the criteria for the adapted DTD diagnosis. DTD criteria were found more frequently in interpersonal Type-II-trauma victims than in patients with accidental or Type-I-trauma, but group differences only reached statistical significance for the DTD criteria B (affective and physiological dysregulation) and G (impairments) at the adjusted 0,2 % significance level. No statistically significant differences for age or gender were found. The posttraumatic symptoms of children younger than seven years were analysed descriptively. Conclusions: The results show that, although many children and adolescents have developed symptoms beyond the PTSD, only a small proportion have met the DTD diagnosis. In view of the partially unspecific and contradictory findings, further studies on DTD considering larger samples, the complete DTD criteria, and diagnosis-specific instruments seem to be reasonable and necessary.
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Affiliation(s)
- Franka Metzner
- 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg
| | - Kristina Dahm
- 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg
| | - Hertha Richter-Appelt
- 2 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Poliklinik und Institut für Sexualwissenschaft und Forensik, Hamburg
| | - Silke Pawils
- 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg
| | - Miriam Juliane Moulaa-Edmondson
- 3 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters, Hamburg
| | - Kerstin Stellermann-Strehlow
- 3 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters, Hamburg
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Vasileva M, Petermann F, Nitkowski D, Petermann U. Den transgenerationalen Kreislauf der Gewalt durchbrechen. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2018. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000249] [Citation(s) in RCA: 9] [Impact Index Per Article: 1.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 01/23/2023]
Abstract
Zusammenfassung. Die langfristigen Folgen des transgenerationalen Kreislaufs der Gewalt belegen die Notwendigkeit für evidenzbasierte Interventionen, um aggressiv-dissoziales Verhalten von Jugendlichen mit Misshandlungs- und Gewalterfahrungen abzubauen. Es erfolgt ein Überblick über solche Therapieansätze und ihre Wirksamkeit. Es werden etablierte Programme dargestellt, deren Wirksamkeit in randomisierten Kontrollgruppenstudien überprüft wurde. Es existieren wenige manualisierte Therapierogramme, die den Abbau aggressiven Verhaltens bei Jugendlichen mit Misshandlungs- und Gewalterfahrungen evaluieren. Solche Therapierogramme bauen aggressives Verhalten bei Jugendlichen mit traumatischen Erfahrungen effektiv ab. Ihre Effektivität wurde in sehr unterschiedlichen Kontexten beurteilt, was einen Vergleich erschwert. Komponenten, die wiederholt erfolgreich angewandt wurden, waren die Aufklärung und Sensibilisierung gegenüber dem Thema „Gewalt“ und die Aufarbeitung einer Narration, die darauf abzielt, die traumatische Erfahrung in das autobiographische Gedächtnis einzuordnen und eine Habituierung zu fördern. Daraus wird geschlossen, dass eine Bearbeitung von Traumata häufig im Vorfeld notwendig ist, um aggressiv-dissoziales Verhalten zu verringern oder abzubauen. Für einen langfristigen Erfolg im Rahmen des Abbaus von aggressiv-dissozialem Verhalten sind jedoch Therapieverfahren notwendig, die sich spezifisch auf aggressiv-dissoziales Verhalten als primäres und nicht sekundäres Ziel (neben der Traumabewältigung) beziehen.
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Affiliation(s)
- Mira Vasileva
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Dennis Nitkowski
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Seidler C, Rau T, Allroggen M. [The relationship between a sense of security and psychological problems in adolescents living in boarding schools and youth-welfare institutions]. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2017; 46:230-237. [PMID: 29017407 DOI: 10.1024/1422-4917/a000550] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Objective The willingness to participate and a sense of security are important aspects to be fostered in the institutional care of adolescents. Although these aspects are increasingly being examined from the perspective of the affected adolescents, it has yet to be considered whether psychological problems can be attributed to their experiences with the above-mentioned aspects. Methods A total of 216 adolescents aged 14 to 18 years answered an online questionnaire the sense of security in their institution and their perception of the institution. Their willingness to participate was also examined. Psychological symptoms were assessed with the Strengths and Difficulties Questionnaire Self-Report (SDQ-S). Results There is a significant correlation between sense of security and the overall SDQ score, with prosocial behavior, and with the positive perception of the institution. In addition, sense of security had a significant influence on the SDQ factors, the positive perception of the institution, and the items on the willingness to participate of the adolescents. The subsequent t-tests also showed significant results. Among other things, it was shown that the factor problems of adolescents is related to sense of security. Conclusion The results provide an initial indication that there is a link between sense of security and psychological symptoms as well as willingness to participate and perception of the institution. Especially problems of adolescents in dealing with peers must be taken into account.in the development of protective concepts to increase the sense of security and their willingness to participate.
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Affiliation(s)
- Corinna Seidler
- 1 Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
| | - Thea Rau
- 1 Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
| | - Marc Allroggen
- 1 Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
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Abstract
Zusammenfassung. Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Bei der Entwicklung von Ängsten kommt dem frühkindlichen Temperament, der elterlichen Psychopathologie und der genetischen Disposition eine zentrale Rolle zu. Aspekte der Emotionsregulation und Auffälligkeiten im Bindungsmuster werden zunehmend diskutiert. Gemeinsam mit den Angststörungen treten sowohl weitere internalisierende Störungen (z. B. die Depression) als auch externalisierende Auffälligkeiten (z. B. aggressives Verhalten) auf. In der Behandlung von Angststörungen scheint eine transdiagnostische Sichtweise besonders erfolgversprechend.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Lüdtke J, Boonmann C, Dölitzsch C, In-Albon T, Jenkel N, Kölch M, Fegert JM, Schmeck K, Schmid M. Komorbide Angststörungen bei Störungen des Sozialverhaltens. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2017. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000221] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 1.0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Obwohl Angststörungen (AS) häufig komorbid mit einer Störung des Sozialverhaltens (SSV) auftreten, wurde diese Komorbidität in der Forschung weitgehend vernachlässigt. Komorbide AS wirken sich in Studien sowohl positiv als auch negativ auf den Verlauf einer SSV aus. Diese Studie zielt darauf ab, Heranwachsende mit einer SSV mit und ohne AS hinsichtlich psychischer Belastung, traumatischen Erlebnissen, psychopathischen Persönlichkeitstraits und Legalbewährung zu untersuchen. 207 Heranwachsende mit einer SSV (9 – 25 Jahre; 73.4 % männlich; SSV: N = 180, SSV und AS: N = 27), die zum Zeitpunkt der Untersuchung in Jugendhilfeeinrichtungen lebten, konnten eingeschlossen werden. Es wurden strukturierte klinische Interviews und eine psychometrische Testbatterie eingesetzt. Die Resultate zeigen, dass die Gruppe mit SSV und AS signifikant weniger externalisierende und mehr internalisierende Symptome sowie traumatische Erlebnisse aufweisen. Bezüglich psychopathischer Persönlichkeitsmerkmale und Verurteilungen (>50 % in beiden Gruppen) ergaben sich keine signifikanten Gruppenunterschiede. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Ausprägung der SSV für die Kriminalitätsentwicklung bedeutsamer und die spezifische Komorbidität von AS aber doch ätiologisch und symptomatisch von großem Interesse ist. Diese sollte deshalb mit Längsschnittstudien und Therapieprozessanalysen intensiver beforscht werden.
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Affiliation(s)
- Janine Lüdtke
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik, Universität Basel
| | - Cyril Boonmann
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik, Universität Basel
| | - Claudia Dölitzsch
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Tina In-Albon
- Universität Koblenz-Landau, Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
| | - Nils Jenkel
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik, Universität Basel
| | - Michael Kölch
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie der Ruppiner Kliniken Hochschulklinik Medizinischen Hochschule Brandenburg
| | - Jörg M. Fegert
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Klaus Schmeck
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik, Universität Basel
| | - Marc Schmid
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik, Universität Basel
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Rücker S, Büttner P, Fegert J, Petermann F. [Participation of traumatized children and adolescents affected by provisional safeguards (removal and custody of children ace. to Para. 42 SGB VIII)_]. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2015; 43:357-64. [PMID: 26373387 DOI: 10.1024/1422-4917/a000370] [Citation(s) in RCA: 5] [Impact Index Per Article: 0.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
OBJECTIVE This study analyzes important variables of settings of children taken into state custody and records trauma exposure. METHOD 52 children and adolescents with e~periences of removal and custody were questioned online in the social network Facebook. Traumatic stressors before removal and custody were assessed as well as the reasons that lead .to removal and custody and the subsequent burdens. RESULTS In more than every other case the children and adolescents reported that they were not involved in important decisions during removal and custody. After termination of the removal and custody process, 50% did not want to return to their parents. Compared to children wanting to return to their parents, children who did not want to return home display signs of severe physical and emotional neglect as well as extreme physical abuse. Even though they have no desire to return, they are often sent back to their parents against their will. CONCLUSIONS Children who are removed and put in state custody should be included when deciding important questions. Whether or not they wish to return to their parents should be taken into consideration more strongly. Children who are sent back to theirparents against their will suffer from on going traumatization.
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Affiliation(s)
- Stefan Rücker
- 1 Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Peter Büttner
- 1 Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
| | - Jörg Fegert
- 2 Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Franz Petermann
- 1 Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
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Abstract
Durch aktuelle Entwicklungen in der Erforschung pathologischer Trauerformen bei Erwachsenen entsteht ein vermehrtes Interesse nach Übertragbarkeit der Ergebnisse auf das Kindes- und Jugendalter. Bislang werden Trauertherapien für Kinder nach dem Tod von Bezugspersonen weitgehend ohne empirische Grundlage empfohlen, eine Evaluation der Therapien steht für den Großteil aus. In dieser aktuellen Kontroverse werden neben Pro- und Contra-Argumenten einer Behandlung die Diagnosekriterien und der aktuelle Forschungsstand zur anhaltenden Trauerstörung vorgestellt. Vor diesem Hintergrund wird diskutiert, wann eine Psychotherapie für trauernde Kinder indiziert ist.
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Affiliation(s)
| | - Rita Rosner
- Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
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Abstract
Mit der Einführung des DSM-5 wurden die Traumafolgestörungen in einem neuen Kapitel „Trauma- und belastungsbezogene Störungen” gruppiert. Außerdem sollte einer Entwicklungsperspektive mehr Rechnung getragen werden, z. B. mit der Einführung spezifischer Kriterien für die posttraumatische Belastungsstörung bei Kindern unter sechs Jahren. Auch in der geplanten elften Auflage der ICD wird es ein derartiges Kapitel geben, wobei hier aller Voraussicht nach neue Diagnosen inkludiert werden, nämlich die komplexe posttraumatische Belastungsstörung und die anhaltende Trauerstörung. Neben der weiteren Adaption dieser Diagnosen auf Kinder und Jugendliche sollten die zukünftigen Forschungsbemühungen verstärkt spezielle Patientengruppen berücksichtigen und die Dissemination der als wirksam evaluierten traumafokussierten Therapieverfahren vorantreiben.
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Affiliation(s)
- Rita Rosner
- Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
| | | | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
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Ziegenhain U, Fegert JM, Petermann F, Schneider-Haßloff H, Künster AK. Inobhutnahme und Bindung. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2014. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000151] [Citation(s) in RCA: 11] [Impact Index Per Article: 1.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Inobhutnahmen sind zeitlich begrenzte Kriseninterventionen zum Schutz von Kindern meist in der Folge von vorhergehender Misshandlung und/oder Vernachlässigung. Die Dauer von Inobhutnahmen ist bei Säuglingen und Kleinkindern am längsten. Die mit einer längeren Trennung einhergehenden psychophysiologischen Belastungen der Kinder sowie das Vorgehen bei Inobhutnahmen werden vor dem Hintergrund der Bindungstheorie und bindungstheoretischer Forschung diskutiert. Es wird für die Entwicklung einer bindungstheoretisch begründeten Konzeption zu Verfahrensstandards und zur Gestaltung der Inobhutnahme bei Säuglingen und Kleinkindern plädiert.
Collapse
Affiliation(s)
- Ute Ziegenhain
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
| | - Jörg M. Fegert
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | | | - Anne Katrin Künster
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
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Schmid M, Dölitzsch C, Pérez T, Jenkel N, Schmeck K, Kölch M, Fegert JM. Welche Faktoren beeinflussen Abbrüche in der Heimerziehung–welche Bedeutung haben limitierte prosoziale Fertigkeiten? KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2014. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000142] [Citation(s) in RCA: 24] [Impact Index Per Article: 2.4] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Über 20 % der stationären Jugendhilfemaßnahmen werden ungeplant beendet. Um Hilfe- und Beziehungsabbrüche vermeiden zu können, ist es wichtig, Jugendliche, welche die Jugendhilfe in besonderem Maße herausfordern, frühzeitig zu identifizieren, und besser zu verstehen, welche Faktoren das Risiko eines Abbruches erhöhen. Psychische Belastungen, Traumata, eine „Jugendhilfe-Karriere”, Delinquenz und psychopathische Persönlichkeitszüge gelten als Risikofaktoren für einen negativen Verlauf, weshalb sie in dieser Studie gezielt erfasst wurden. In einer Stichprobe von 497 Bewohnern Schweizer sozialpädagogischer Institutionen im Alter von 6 bis 26 Jahren wurden Teilnehmer mit und ohne irregulärem Maßnahmenende mittels uni- und multivariater Analyseverfahren miteinander verglichen. Sowohl univariate Analysen als auch eine binär logistische Regressionsanalyse ergaben, dass neben dem Alter vor allem psychopathische Persönlichkeitseigenschaften der zentrale Prädiktor für einen Abbruch der stationären Maßnahme sind. Das relative Risiko, die Maßnahme irregulär zu beenden, ist bei Teilnehmern mit auffällig hohen Werten auf Skalen, die psychopathische Eigenschaften erfassen, im Vergleich zu Teilnehmern mit durchweg unauffälligen Psychopathie-Werten um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Aufgrund der Ergebnisse sollten spezifische pädagogische, milieu- und psychotherapeutische Konzepte für Jugendliche mit limitierten prosozialen Fertigkeiten entwickelt und evaluiert werden. Zudem sollten die Jugendlichen gezielt einem Screening unterzogen werden, um sicherzustellen, dass diese Persönlichkeitszüge im Rahmen der Hilfeplanung adäquat berücksichtigt werden können.
Collapse
Affiliation(s)
- Marc Schmid
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik
| | - Claudia Dölitzsch
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Tania Pérez
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik
| | - Nils Jenkel
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik
| | - Klaus Schmeck
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik
| | - Michael Kölch
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Jörg M. Fegert
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
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Dölitzsch C, Fegert JM, Künster A, Kölch M, Schmeck K, Schmid M. Mehrfachdiagnosen bei Schweizer Heimjugendlichen. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2014. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000140] [Citation(s) in RCA: 30] [Impact Index Per Article: 3.0] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Personen, die unter mehreren, insbesondere ätiologisch und symptomatologisch sehr unterschiedlichen psychischen Erkrankungen leiden, stellen eine besondere Herausforderung für die Behandelnden dar. Heimjugendliche akkumulieren biopsychosoziale Risikofaktoren, weshalb sie eine hohe Prävalenz an komorbiden psychischen Erkrankungen aufweisen. In der Schweiz mangelte es bisher an epidemiologischen Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen in Heimeinrichtungen. Mit 483 in Schweizer sozialpädagogischen Einrichtungen platzierten Heranwachsenden im Alter von 6 bis 25 Jahren wurden klinische Interviews zur Diagnostik psychischer Störungen durchgeführt. Zur Verdeutlichung der Komplexität der vorliegenden komorbiden Störungen wurden Diagnosegruppen in Anlehnung an die von Andrews et al. (2009) vorgeschlagenen Symptomcluster gebildet. Die Prävalenz psychischer Störungen lag bei 74 %. Von den Betroffenen erfüllten 60 % die Kriterien für mehrere Diagnosen, etwa 25 % litten an komplexen psychischen Störungen mit emotionalen und externalisierenden Symptomen. Eine sorgfältige und individuell angepasste kinder-/jugendpsychiatrische/-psychotherapeutische Behandlungsplanung in enger Zusammenarbeit mit den sozialpädagogischen Fachkräften erscheint hier dringend indiziert. Demgegenüber fehlen bislang sowohl in der Grundlagen-, der Psychotherapie- als auch der Versorgungsforschung ätiologische Modelle und Interventionsansätze, die dieser Komplexität gerecht werden.
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Affiliation(s)
- Claudia Dölitzsch
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Jörg M. Fegert
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Anne Künster
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Michael Kölch
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Klaus Schmeck
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik
| | - Marc Schmid
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik
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Stadler C. [Conduct disorders]. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2014; 42:177-84. [PMID: 24846866 DOI: 10.1024/1422-4917/a000287] [Citation(s) in RCA: 4] [Impact Index Per Article: 0.4] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 12/19/2022]
Abstract
The diagnosis conduct disorder (CD) is characterized by aggressive (e.g., physical aggression) as well as nonaggressive symptoms (e.g., violation of rules, truancy). Conclusions regarding the course and prognosis, or recommendations for effective interventions, seem not to be equally valid for the whole patient group. DSM-IV-TR included subtyping age-of-onset as a prognostic criterion, even though the evidence base for subtyping from age of onset was rather sparse. The relevant literature on CD has grown substantially since the publication of DSM-IV-TR in 1994. For the new DSM-5 edition, some important issues were discussed, for example, consideration of personality traits, female-specific or dimensional criteria, and adding a childhood-limited subtype (Moffitt et al., 2008). Nevertheless, the diagnostic protocol for CD was not changed in the most parts in the new edition of the DSM-5; the addition of a CD specifier with limited emotions is the most relevant change. On the basis of the existing evidence base, this review discusses whether the modifications in DSM-5 are helpful for fulfilling the requirements of a reliable and valid psychiatric classification.
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Petermann F, Besier T, Büttner P, Rücker S, Schmid M, Fegert JM. Vorläufige Schutzmaßnahmen für gefährdete Kinder und Jugendliche. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2014. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000138] [Citation(s) in RCA: 6] [Impact Index Per Article: 0.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 12/30/2022]
Abstract
Die Zahl der Inobhutnahmen ist in den letzten Jahren in Deutschland deutlich angestiegen. Es ist unklar, ob dieser Anstieg Ausdruck einer differenzierteren Wahrnehmung von Problemlagen oder eher Ausdruck einer Absicherungstendenz von Fachkräften darstellt. Es erfolgt einerseits ein Überblick über die internationale Faktenlage und andererseits werden öffentliche Datensätze zur Inobhutnahme in Bezug auf Altersverteilung, Geschlechtsverteilung, regionale Differenzen und Disparitäten anhand der Dortmunder Jugendhilfestatistik analysiert. Für die Zukunft wird eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Inobhutnahme gefordert. Wesentliche Fragestellungen, die einer gründlicheren Untersuchung harren, werden aufgezeigt.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Tanja Besier
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
| | - Peter Büttner
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
- Kinder- und Jugendhilfe Projekt PETRA, Schlüchtern
| | | | - Marc Schmid
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik
| | - Jörg M. Fegert
- Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
- Kompetenzzentrum Kinderschutz in der Medizin in Baden-Württemberg com.can
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[Child sexual abuse. Epidemiology, clinical diagnostics, therapy, and prevention]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2013; 56:199-207. [PMID: 23361204 DOI: 10.1007/s00103-012-1598-9] [Citation(s) in RCA: 2] [Impact Index Per Article: 0.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 10/27/2022]
Abstract
The article provides an overview of the research on sexual abuse and the current political developments in Germany. First, the terminology of sexual child abuse is discussed, followed by the presentation of epidemiological data. The section on diagnostics and therapy shows that--because of mostly nonspecific indicators--the diagnosis of child sexual abuse is very difficult to define. Child sexual abuse is discussed as a traumatic experience for children and adolescents with different psychiatric and physical diseases. Current studies have shown that especially cognitive behavioral therapeutic-oriented approaches are effective in curing posttraumatic stress disorders. Based on the new German Child Protection Act, the focus lies on the clarification of confidentiality for medical professionals and their right to consulting services for child protection. In conclusion, guidelines and minimum standards for a child prevention and protection model are presented as well as institutional recommendations addressed to all institutions (also clinical) that take care of or treat children and adolescents.
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Abstract
Unser Wissen zu Ursachen, Verlauf und Behandlungsoptionen von Patienten mit Störungen des Sozialverhaltens beschränkt sich überwiegend auf Studien an männlichen Patienten. In neueren Untersuchungen werden vermehrt weibliche Patientinnen berücksichtigt und geschlechtsassoziierte Unterschiede überprüft. Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über aktuelle Erkenntnisse zum psychopathologischen Erscheinungsbild und den neuropsychologischen Auffälligkeiten bei Mädchen mit Störungen des Sozialverhaltens. Es wird zudem die Frage berücksichtigt, ob auf der Basis der referierten Untersuchungsbefunde auf das Vorliegen geschlechtsspezifischer psychosozialer und neurobiologischer Risikofaktoren zu schließen ist. Implikationen für zukünftige Trends in der Forschung und Möglichkeiten für differentielle Behandlungsoptionen für Mädchen und Jungen werden diskutiert.
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Affiliation(s)
- Christina Stadler
- Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel
| | - Felix Euler
- Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel
| | - Christina Schwenck
- Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum Frankfurt, J. W. Goethe-Universität, Frankfurt am Main
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Abstract
Das Gedächtnis spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Die vorliegende Überblicksarbeit beschäftigt sich mit der Frage nach dem empirischen Nachweis von traumabezogenen Gedächtnisstörungen im Kindesalter. Die bisherigen Untersuchungen zeigen ein heterogenes Bild. Es gibt Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Hirnreifungsprozesse sowie der Erinnerungsqualität bei Kindern und Jugendlichen mit PTBS. Jedoch im Gegensatz zu Befunden im Erwachsenenalter wiesen traumatisierte Kinder ein größeres Hippocampusvolumen im Vergleich zur Kontrollgruppe auf. Die Zusammenschau der Befunde macht den großen Bedarf an weiterführenden Untersuchungen deutlich.
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Affiliation(s)
- Elvira Lorenz
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Tagay S, Repic N, Düllmann S, Schlottbohm E, Hermans E, Hiller R, Holtmann M, Frosch D, Senf W. Traumatische Ereignisse, psychische Belastung und Prädiktoren der PTBS-Symptomatik bei Kindern und Jugendlichen. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2013. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000102] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 0.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Das Ziel dieser Arbeit war der Vergleich von Psychotherapiepatienten im Kindes- und Jugendalter mit Schülern bezüglich der Prävalenz potentiell traumatischer Ereignisse, der posttraumatischen Symptomatik und der psychischen Belastung. Zudem wurden der Einfluss kumulativer Traumata auf posttraumatisches Erleben und mögliche Prädiktoren einer PTBS untersucht. Mit Hilfe des Essener Trauma-Inventars für Kinder und Jugendliche (ETI-KJ) und der Symptom Check-Liste 27 (SCL-27) wurden 96 Therapiepatienten mit 99 Schülern im Alter von 12 bis 17 verglichen. Hinsichtlich der Prävalenz potentiell traumatischer Ereignisse konnte kein Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden. Patienten berichteten häufiger von interpersonellen Traumata und waren von einer höheren Anzahl persönlich erlebter Traumata betroffen. Für beide Gruppen erwiesen sich Alter, weibliches Geschlecht, die Anzahl traumatischer Erlebnisse sowie sexueller Missbrauch als signifikante Prädiktoren für die PTBS-Symptomatik. Kumulative und interpersonelle Traumata führen zu schweren psychosozialen Folgen bei Kindern und Jugendlichen. Daher gilt es diese standardmäßig zu eruieren und die Chronifizierung einer PTBS zu vermeiden.
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Affiliation(s)
- Sefik Tagay
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum/Institut der Universität Duisburg-Essen
| | - Nevena Repic
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum/Institut der Universität Duisburg-Essen
| | - Sonja Düllmann
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum/Institut der Universität Duisburg-Essen
| | - Ellen Schlottbohm
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum/Institut der Universität Duisburg-Essen
| | - Enno Hermans
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum/Institut der Universität Duisburg-Essen
| | - Regina Hiller
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, LWL-Klinik Hamm
| | - Martin Holtmann
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, LWL-Klinik Hamm
| | - Doris Frosch
- Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, LVR-Klinikum Essen
| | - Wolfgang Senf
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum/Institut der Universität Duisburg-Essen
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Abstract
Kindheitstraumata gehören zu den Hauptursachen chronischer psychischer und körperlicher Störungen. Posttraumatische Belastungsstörungen können schon bei Kindern und Jugendlichen auftreten, oft mit einer entwicklungstypischen Ausgestaltung und begleitet von komorbiden Störungen. Die evidenzbasierte Diagnostik und Behandlung von betroffenen Kindern und Jugendlichen umfasst eine systematische Exploration möglicher traumatischer Lebenserfahrungen, eine gründliche klinische Diagnostik zur Abgrenzung der posttraumatischen Stresssymptome und anderer begleitender Störungen, sowie die Durchführung einer traumafokussierten Psychotherapie. Bislang unterversorgte Kinder und Jugendliche aus Risikogruppen, wie z. B. Heimkinder, Pflegekinder und lebensbedrohlich erkrankte und verletzte Kinder, könnten durch eine bessere interdisziplinäre Versorgung rechtzeitiger einer evidenzbasierten Traumatherapie zugeführt werden.
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Affiliation(s)
- Lutz Goldbeck
- Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Ulm
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Schmid M, Petermann F, Fegert JM. Developmental trauma disorder: pros and cons of including formal criteria in the psychiatric diagnostic systems. BMC Psychiatry 2013; 13:3. [PMID: 23286319 PMCID: PMC3541245 DOI: 10.1186/1471-244x-13-3] [Citation(s) in RCA: 54] [Impact Index Per Article: 4.9] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Download PDF] [Figures] [Journal Information] [Submit a Manuscript] [Subscribe] [Scholar Register] [Received: 01/04/2012] [Accepted: 11/29/2012] [Indexed: 12/04/2022] Open
Abstract
BACKGROUND This article reviews the current debate on developmental trauma disorder (DTD) with respect to formalizing its diagnostic criteria. Victims of abuse, neglect, and maltreatment in childhood often develop a wide range of age-dependent psychopathologies with various mental comorbidities. The supporters of a formal DTD diagnosis argue that post-traumatic stress disorder (PTSD) does not cover all consequences of severe and complex traumatization in childhood. DISCUSSION Traumatized individuals are difficult to treat, but clinical experience has shown that they tend to benefit from specific trauma therapy. A main argument against inclusion of formal DTD criteria into existing diagnostic systems is that emphasis on the etiology of the disorder might force current diagnostic systems to deviate from their purely descriptive nature. Furthermore, comorbidities and biological aspects of the disorder may be underdiagnosed using the DTD criteria. SUMMARY Here, we discuss arguments for and against the proposal of DTD criteria and address implications and consequences for the clinical practice.
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Affiliation(s)
- Marc Schmid
- Department of child and adolescent psychiatry University Basel, Schanzenstrasse 13, CH-4056, Basel, Switzerland.
| | - Franz Petermann
- Center of clinical psychology and rehabilitation University Bremen, Grazer Strasse 6, DE-28329, Bremen, Germany
| | - Joerg M Fegert
- Department of Child and Adolescent Psychiatry and Psychotherapy, University of Ulm, Steinhövelstrasse 5, DE-89075, Ulm, Germany
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Habetha S, Bleich S, Weidenhammer J, Fegert JM. A prevalence-based approach to societal costs occurring in consequence of child abuse and neglect. Child Adolesc Psychiatry Ment Health 2012; 6:35. [PMID: 23158382 PMCID: PMC3540003 DOI: 10.1186/1753-2000-6-35] [Citation(s) in RCA: 66] [Impact Index Per Article: 5.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Key Words] [Track Full Text] [Download PDF] [Journal Information] [Submit a Manuscript] [Subscribe] [Scholar Register] [Received: 05/15/2012] [Accepted: 11/08/2012] [Indexed: 11/10/2022] Open
Abstract
BACKGROUND Traumatization in childhood can result in lifelong health impairment and may have a negative impact on other areas of life such as education, social contacts and employment as well. Despite the frequent occurrence of traumatization, which is reflected in a 14.5 percent prevalence rate of severe child abuse and neglect, the economic burden of the consequences is hardly known. The objective of this prevalence-based cost-of-illness study is to show how impairment of the individual is reflected in economic trauma follow-up costs borne by society as a whole in Germany and to compare the results with other countries' costs. METHODS From a societal perspective trauma follow-up costs were estimated using a bottom-up approach. The literature-based prevalence rate includes emotional, physical and sexual abuse as well as physical and emotional neglect in Germany. Costs are derived from individual case scenarios of child endangerment presented in a German cost-benefit-analysis. A comparison with trauma follow-up costs in Australia, Canada and the USA is based on purchasing power parity. RESULTS The annual trauma follow-up costs total to a margin of EUR 11.1 billion for the lower bound and to EUR 29.8 billion for the upper bound. This equals EUR 134.84 and EUR 363.58, respectively, per capita for the German population. These results conform to the ones obtained from cost studies conducted in Australia (lower bound) and Canada (upper bound), whereas the result for the United States is much lower. CONCLUSION Child abuse and neglect result in trauma follow-up costs of economically relevant magnitude for the German society. Although the result is well in line with other countries' costs, the general lack of data should be fought in order to enable more detailed future studies. Creating a reliable cost data basis in the first place can pave the way for long-term cost savings.
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Affiliation(s)
- Susanne Habetha
- Department of Child and Adolescent Psychiatry and Psychotherapy, University of Ulm, Steinhoevelstr, 5, Ulm, 89075, Germany.
| | - Sabrina Bleich
- Rehabilitation and Organization Division, Baden-Wuerttemberg Registered Hospital Association, Association of Hospitals, Rehabilitation- and Care Establishments, Birkenwaldstraße 151, Stuttgart, 70191, Germany
| | - Jörg Weidenhammer
- IGSF Institute for Health System Research GmbH, Schauenburgerstr, 116, 24118, Kiel, Germany
| | - Jörg M Fegert
- Department of Child and Adolescent Psychiatry and Psychotherapy, University of Ulm, Steinhoevelstr. 5, Ulm, 89075, Germany
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Schulte-Körne G, Schiller Y. Wirksamkeit universeller und selektiver Prävention von Depression im Kindes- und Jugendalter. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2012; 40:385-96; quiz 396-7. [DOI: 10.1024/1422-4917/a000198] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 0.6] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Fragestellung: Depressive Störungen beginnen häufig im Kindesalter, sodass bereits frühzeitig präventive Maßnahmen einsetzten sollten. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, auf der Basis bereits publizierter systematischer Reviews und Metaanalysen die Evidenz der selektiven, indizierten und universellen Prävention für das Kindes- und Jugendalter zusammenfassend darzustellen und Empfehlungen für die Praxis abzuleiten. Methodik: Zwischen 1990 und 2012 wurde in wissenschaftlichen Datenbanken nach deutsch und englischsprachigen Arbeiten zur Prävention von Depression im Kindes- und Jugendalter recherchiert. 10 systematische Reviews und Metaanalysen wurden eingeschlossen. Diese untersuchten insgesamt 121 ausschließlich kontrollierte Studien zu 52 universellen, 46 selektiven und 19 indizierten Präventionsprogrammen. Vier Studien kombinierten selektive und indizierte Prävention. Ergebnisse: Im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen gibt es sowohl für selektive und indizierte als auch universelle Prävention Evidenz für deren Wirksamkeit in der Reduktion depressiver Symptome. Dies gilt kurzfristig und bis zu einem Follow-up- Zeitraum von 9 Monaten. Selektive Ansätze zeigen Wirksamkeitsnachweise bis 12 Monate. Die Effektstärken sind meist niedrig. Wenn die Vergleiche mit Placebo- Kontrollgruppen durchgeführt werden, ist die Evidenz deutlich geringer oder nicht nachweisbar. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der einzelnen Reviews sind sehr heterogen. Wichtig erscheint zukünftig zu klären, welche Faktoren für wirksame Prävention verantwortlich sind und wie die Präventionsprogramme erfolgreich in die Praxis integriert werden können.
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Affiliation(s)
- Gerd Schulte-Körne
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der Universität München
| | - Yvonne Schiller
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der Universität München
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Groen G, Petermann F. [Cognitive behavior therapy for depression in children and adolescents - procedure, effects, and developments]. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2012; 40:373-83; quiz 383-4. [PMID: 23109126 DOI: 10.1024/1422-4917/a000197] [Citation(s) in RCA: 9] [Impact Index Per Article: 0.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Cognitive behavior therapy offers a theoretically and empirically valid therapeutic approach for children and adolescents suffering from depression. It can be recommended according to present guidelines and efficacy studies. Further research and conceptual development, however, is necessary especially regarding the small to moderate effect sizes as well as the lack of long-term efficacy and effect factors. This article gives a short overview of the basics and contents of cognitive behavior therapy for depressive children and adolescents. It furthermore presents the latest findings and an assessment of its efficacy and relevant developments and perspectives.
Collapse
Affiliation(s)
- Gunter Groen
- Fakultät Wirtschaft und Soziales, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.
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Abstract
Since 2010 trends outlined in diagnosis and therapy in the German speaking countries in the area of externalizing disorders (ADHD, conduct disorder) are presented. In particular, publications of children and adolescent psychiatry and clinical psychology have been examined. It turns out that in the German-speaking countries, the concern with conduct disorder (including psychopathy) increased compared with the discussion of the significance of ADHD. This development reflects the important therapeutic challenge of conduct disorders.
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Abstract
Beim Jugendalter handelt es sich um einen krisenhaften Entwicklungsabschnitt, der weitgehend in der Psychologie und Psychiatrie vernachlässigt wird. Nur wenige epidemiologische Daten und relativ wenige jugendspezifische Diagnoseverfahren existieren; ebenso sind angemessene Behandlungsansätze Mangelware. Die Übersicht dieses Themenschwerpunktes geht auf Fragen der Diagnostik von psychischen Störungen im Jugendalter ein. Affektive Störungen und die Posttraumatische Belastungsstörung werden thematisiert. Auf Aspekte der Figurunzufriedenheit und Probleme der Körperwahrnehmung wird eingegangen.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ulrike Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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33
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Schmidt MH, Petermann F, Schipper M. Epigenetik–Revolution der Entwicklungspsychopathologie? KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2012. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000091] [Citation(s) in RCA: 14] [Impact Index Per Article: 1.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 12/11/2022]
Abstract
Die Epigenetik, die sich mit der Bedeutung der Gene im Kontext der menschlichen Entwicklung beschäftigt, konnte zeigen, dass genetische Wirkungen auf die Entwicklung immer auf einer Wechselwirkung zwischen Genom und Umwelt basieren. Die Annahme, der genetische Einfluss auf die (psychische) Entwicklung sei konstant und nur durch gentechnologische Maßnahmen veränderbar, ist demnach offenbar ein Fehlschluss. Es werden Grundbegriffe der Epigenetik und aktuelle Forschungsergebnisse erörtert. Desweiteren wird diskutiert, ob epigenetische Prozesse die Pathogenese psychischer Störungen beeinflussen und ob diese Prozesse an bestimmte Entwicklungsphasen gebunden sind. Anschließend wird die Epigenetik im Kontext der Klinischen Kinderpsychologie betrachtet. Es wird diskutiert, ob die Epigenetik die Entwicklungspsychopathologie grundlegend verändert und welche Konsequenzen die neuen epigenetischen Erkenntnisse für die Klinische Kinderpsychologie bereithalten.
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Affiliation(s)
- Martin H. Schmidt
- Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Marc Schipper
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Kowalski JT, Kreußel C, Gerber WD, Niederberger U, Petermann F. Inanspruchnahme von Psychotherapie durch Jugendliche mit und ohne eine Posttraumatische Belastungsstörung. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2012. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000090] [Citation(s) in RCA: 11] [Impact Index Per Article: 0.9] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Obwohl die Forschung zum Thema Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert wurde, liegen bisher kaum Befunde zum Inanspruchnahmeverhalten professioneller Hilfe nach Traumatisierung vor. Trotz deutlich verbesserter psychotherapeutischer Möglichkeiten bleibt aber offenbar ein großer Teil der Betroffenen über Jahre unbehandelt. Anhand einer Stichprobe von 104 Jugendlichen (Patienten und Gesunde) wird untersucht, welche Faktoren sich auf das Inanspruchnahmeverhalten auswirken. Neben den Faktoren des Modells zum Inanspruchnahmeverhalten von Andersen werden auch psychologische Faktoren wie Angst vor Stigmatisierung berücksichtigt.
Collapse
Affiliation(s)
- Jens T. Kowalski
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
- Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Forschungssektion Psychotraumazentrum
| | - Claudia Kreußel
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Wolf-Dieter Gerber
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Uwe Niederberger
- Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Krischer MK, Pukrop R, Halstenberg A, Lehmkuhl G, Sevecke K. Stabilität von Persönlichkeitspathologie bei jugendlichen Delinquenten. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2012. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000081] [Citation(s) in RCA: 6] [Impact Index Per Article: 0.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 12/19/2022]
Abstract
In dieser Follow-up-Studie wurde die Stabilität dimensional erfasster Persönlichkeitspathologie in einer Stichprobe ehemals inhaftierter weiblicher und männlicher Jugendlicher nach Ablauf von anderthalb Jahren untersucht. Es wurden 71 weibliche und männliche Jugendliche aus einer Kohorte vormals Inhaftierter im Mittel 17,1 Monate nach der Ersterhebung mit dem Dimensional Assessment of Personality Pathology- Basic Questionnaire (DAPP-BQ) nachuntersucht. Zur Klärung der Frage einer signifikanten Mittelwertsveränderung über die beiden Erhebungszeitpunkte hinweg wurde eine univariate Varianzanalyse mit Messwiederholung und zudem Rangkorrelationen berechnet. Die Ausprägungen für die DAPP-Subskalen Kognitive Verzerrung, Affektive Labilität, Argwohn, Unsichere Bindung, Reizsuche und Hartherzigkeit erwiesen sich als stabil. Demgegenüber waren signifikante Mittelwertsveränderungen bezüglich Identitätsprobleme, Oppositionalität, Selbstschädigung und Verhaltensprobleme auszumachen. Die vorliegenden Resultate entsprachen Ergebnissen mehrerer aktueller longitudinaler Studien. Als instabil erwiesen sich von anderen Autoren als „dysfunktionales Verhalten“ beschriebene persönlichkeitspathologische Merkmale, wohingegen stabilere Resultate für Persönlichkeitstraits (z. B. affektive Labilität und Hartherzigkeit) vorlagen. Diese Ergebnisse verweisen darauf, dass sich auch in einer Hochrisikopopulation delinquenter Jugendlicher das Konstrukt Persönlichkeit aus stabilen und instabilen Anteilen zusammensetzt. Die Auswirkungen auf die klinische Praxis werden diskutiert.
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Affiliation(s)
- Maya K. Krischer
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
| | - Ralf Pukrop
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität zu Köln
| | - Alina Halstenberg
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
| | - Gerd Lehmkuhl
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
| | - Kathrin Sevecke
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
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Kullik A, Petermann F. Die Rolle der Emotionsdysregulation für die Genese von Angststörungen im Kindes- und Jugendalter. ACTA ACUST UNITED AC 2012. [DOI: 10.1024/1661-4747/a000113] [Citation(s) in RCA: 14] [Impact Index Per Article: 1.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Zusammenfassung: Die Rolle der Emotionsregulation als ein bedeutsamer Einflussfaktor für psychische Störungen wird zunehmend diskutiert. Angststörungen zählen im Kindes- und Jugendalter zu den häufigsten psychischen Störungen, wobei der Einfluss der Emotionsregulation bislang nicht spezifiziert ist. Basierend auf den überwiegend querschnittlichen und nicht auf bestimmte Angststörungen bezogenen Befunden zum Zusammenhang von Emotionsdysregulation und Angststörungen im Kindes- und Jugendalter, wird ein Modell entwickelt, das entscheidende Dimensionen der Emotionsdysregulation wie etwa die Aufmerksamkeitslenkung oder kognitive Strategien spezifiziert und einen konkreten Wirkmechanismus über die Peer-Akzeptanz annimmt. Dieses Modell der Angststörungen im Kindes- und Jugendalter kann die Hypothesengenerierung zukünftiger Forschung gezielt leiten.
Collapse
Affiliation(s)
- Angelika Kullik
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Collapse
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Abstract
Das Konzept „Psychopathy“ wird in den letzten Jahren für das Kindes- und Jugendalter spezifiziert und bietet die Chance, Extremformen aggressiv-dissozialen Verhaltens zu beschreiben und zu klassifizieren. Erscheinungsformen, Prävalenzraten und Verlaufsstudien tragen dazu bei, dass die Aussagekraft des Konzepts für die klinische Praxis zunimmt. Die Tatsache, dass das DSM-V sich dieser Subgruppe annimmt, wird die Akzeptanz des Konzeptes und Forschungsaktivitäten intensivieren.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Ute Koglin
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Abstract
Die vorliegende Studie untersucht die Validität des Psychopathy-Konzepts bei delinquenten Mädchen und widmet sich der Frage, inwiefern sich Unterschiede zwischen Mädchen mit und ohne Psychopathy-Eigenschaften finden lassen. Anhand der Ergebnisse aus der Psychopathy-Checkliste Youth Version (PCL:YV) wurden 171 inhaftierte Mädchen (14 – 19 Jahre) in eine Gruppe mit hochausgeprägten Callous-unemotional Traits (CU-Gruppe), in eine mit hochausgeprägtem aggressiv-impulsivem Verhalten (Behavioral-Gruppe) sowie in eine Gruppe ohne Psychopathy-Eigenschaften eingeteilt und hinsichtlich allgemeiner Psychopathologie, ADHS, Traumatisierung, Heimaufenthalten sowie Gewaltdelikten mit Hilfe einfaktorieller ANOVAs verglichen. 30 % der Mädchen wiesen Psychopathy-Eigenschaften im Sinne von hochausgeprägten CU-Traits auf, 40 % zeigten ausschließlich extrem impulsiv-aggressives Verhalten. 15 % ließen sich aufgrund ihrer zu geringen Psychopathy-Ausprägung keiner Gruppe zuordnen, bei 15 % lagen keinerlei Auffälligkeiten vor. Sowohl die CU- als auch die Behavioral-Gruppe wiesen im Vergleich zu den Mädchen ohne Psychopathy signifikant mehr ADHS-Symptome sowie externalisierendes und internalisierendes Verhalten auf. Außerdem gaben sie mehr emotionale Misshandlung und mehr Heimaufenthalte an. Die beiden Psychopathy-Gruppen unterschieden sich nur dahingehend, dass die Behavioral-Gruppe signifikant mehr Gewaltstraftaten und Verurteilungen zeigten. Die gefundenen Unterschiede zwischen den delinquenten Mädchen mit hoch ausgeprägten Psychopathy-Eigenschaften im Vergleich zu denen ohne Psychopathy stärken die Annahme, dass es sich um ein valides Konzept handelt, welches eine spezifische Subgruppe unterscheiden kann. Gleichzeitig wird aufgrund der Heterogenität des Konzepts–Persönlichkeitsdimensionen sowie Verhaltensdimensionen–deutlich, dass eine differenzierte Betrachtung der Psychopathy-Dimensionen von übergeordneter Bedeutung ist.
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Affiliation(s)
- Kathrin Sevecke
- Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
| | - Sebastian Franke
- Department Erziehungswissenschaft und Psychologie der Universität Siegen
| | - Gerd Lehmkuhl
- Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
| | - Maya K. Krischer
- Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
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39
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Koglin U, Petermann F. Callous-unemotional Traits: Verhaltensprobleme und prosoziales Verhalten bei Kindergartenkindern. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2012. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000080] [Citation(s) in RCA: 13] [Impact Index Per Article: 1.1] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Callous-unemotional Traits (CU-Traits) stellen in der emotionalen Entwicklung Abweichungen dar, wie mangelnde Empathie oder ein oberflächlicher Affekt und gehören zu den Kernmerkmalen der Psychopathy. Aus einer entwicklungspsychopathologischen Sichtweise wird in der vorliegenden Studie untersucht, ob diese affektiven Merkmale bereits bei Kindern im Kindergartenalter zu identifizieren sind und sie mit Verhaltensproblemen, besonders mit externalisierenden Verhaltensproblemen, im Zusammenhang stehen. Anhand einer Stichprobe mit 311 Kindern (durchschnittlich 5;0 Jahre) wird die Anzahl der Kinder mit Callous-unemotional-Traits (CU-Traits), erfasst mit dem „Antisocial Process Screening Device“ (APSD), identifiziert. Es werden quer- und längsschnittliche Zusammenhange zwischen CU-Traits und Erlebens- und Verhaltensprobleme (SDQ) dargestellt. 23,3 % der Kinder weisen erhöhte Werte auf der Skala CU-Traits auf. Jüngere Kinder erreichen höhere Werte, so dass normative Entwicklungseinflüsse nahe gelegt werden. Es zeigen sich eindeutige Beziehungen zwischen CU-Traits und Verhaltensproblemen sowie negative Korrelationen zu prosozialem Verhalten. In der längsschnittlichen Analyse über ein Jahr erweisen sich CU-Traits als Prädiktor für Verhaltensprobleme. Ein spezifischer Zusammenhang zwischen aggressivem Verhalten und CU-Traits kann nicht aufgezeigt werden. CU-Traits stehen besonders mit einem Defizit prosozialen Verhaltens in Verbindung. Es wird diskutiert, ob CU-Traits bei jungen Kindern dazu geeignet sind, aggressive Kinder frühzeitig zu identifizieren.
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Affiliation(s)
- Ute Koglin
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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40
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Kölch M, Schmid M, Rehmann P, Allroggen M. Entwicklungspsychologische Aspekte von Delinquenz. FORENSISCHE PSYCHIATRIE PSYCHOLOGIE KRIMINOLOGIE 2012. [DOI: 10.1007/s11757-012-0169-0] [Citation(s) in RCA: 5] [Impact Index Per Article: 0.4] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/25/2022]
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41
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Rauber R, Hefti S, In-Albon T, Schmid M. Wie psychisch belastet fühlen sich Jugendliche mit selbstverletzendem Verhalten? KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2012. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000067] [Citation(s) in RCA: 14] [Impact Index Per Article: 1.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Prävalenzstudien zum selbstverletzenden Verhalten bei Heranwachsenden in unterschiedlichen Ländern veröffentlicht. Aus der Schweiz liegen jedoch keine belastbaren Zahlen vor. Kritisch ist bei der Vielzahl der Studien anzumerken, dass sich diese oft auf ein „einfaches“ Feststellen der Prävalenz beschränken und kaum Hinweise für eine effektive Frühintervention geben. Im Rahmen einer epidemiologischen Fragebogenuntersuchung im Kanton Basel-Stadt wurden 447 Schüler (M = 14.95 Jahre, SD = 0.74, 52 % männlich) untersucht. Neben der Erfassung der Form und Art der Selbstverletzung wurde auch die psychische Belastung der Schüler erfasst. Es sollte überprüft werden, wie viele Selbstverletzer sich im Screening für psychische Störungen (SPS-J) als psychisch belastet beschreiben. 61 (13.6 %) Jugendliche gaben an, sich bereits mindestens einmal selbstverletzt zu haben. 29 (6.4 %) haben sich im letzten Monat selbst verletzt, 4 davon häufiger als viermal. Die Ergebnisse bestätigten die hohen Prävalenzraten für selbstverletzendes Verhalten. Interessant ist, dass Selbstverletzer im Schnitt zwar wesentlich höhere Werte im SPS-J erzielten, sich aber bei weitem nicht alle als psychisch auffällig beschrieben (18 von 61 selbstverletzenden Jugendlichen erzielten unauffällige Werte). Für eine effektivere Identifikation sollten daher Fragen zum selbstverletzenden Verhalten in psychopathologische Screeningfragebögen integriert werden, um diese Symptomatik adäquat abbilden zu können. Die Ergebnisse und die hohen Prävalenzen legen nahe, dass verschiedene Subgruppen von Selbstverletzern existieren, die passgenaue Hilfen für ihre Symptomatik benötigen.
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Affiliation(s)
- Rachel Rauber
- Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik der UPK Basel
- Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste St. Gallen
| | | | - Tina In-Albon
- Fakultät für Psychologie der Universität Basel, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie
| | - Marc Schmid
- Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik der UPK Basel
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42
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Abstract
Selbstverletzendes Verhalten (z. B. sich schneiden und ritzen) kommt bei Kindern ab 12 Jahre relativ häufig vor. Oft handelt es sich um den Ausdruck einer psychischen Störung oder von massiven sozialen Belastungen, wobei ganz unterschiedliche Motive für solch ein Verhalten angegeben werden. Obwohl zahlreiche Studien und Übersichtsarbeiten zum Thema vorliegen, bestehen nach wie vor Unstimmigkeiten hinsichtlich der Definition und der diagnostischen Einordnung. Aufgrund der hohen Prävalenzzahlen im Jugendalter rücken schulbasierte Präventionsansätze vermehrt in den Fokus.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Petermann F, Lehmkuhl G. [ADHD and conduct disorders - trends in the German-speaking countries]. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2011; 39:421-6. [PMID: 22031015 DOI: 10.1024/1422-4917/a000141] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 0.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
Since 2009 trends in research and practice have been described for externalising disorders (ADHD and conduct disorders) in the German-speaking countries. In particular, publications of children and adolescent psychiatry and clinical child psychology have been examined and scientific contributions from the 32nd Congress of the German Society for Child and Adolescent Psychiatry have been included. In the German-speaking countries studies regarding conduct disorders (including bullying and psychopathy) have noticeably increased in complexity and differentiation and caught up with the extensive discussion about ADHD.
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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Sevecke K, Lehmkuhl G, Petermann F, Krischer MK. Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG 2011. [DOI: 10.1026/0942-5403/a000063] [Citation(s) in RCA: 16] [Impact Index Per Article: 1.2] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Ziel dieses Beitrags ist es, die aktuelle Kontroverse zum Thema Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter darzustellen und für den deutschsprachigen Raum Trends sowie Perspektiven in Forschung und Praxis seit 2009 zu skizzieren. Dazu wurden vor allem Publikationen aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Klinischen Kinderpsychologie neben wissenschaftlichen Beiträgen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie gesichtet. Aktuelle Forschungsergebnisse verweisen darauf, dass Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter mittels der für Erwachsene entwickelten Instrumente zuverlässig erfasst werden können und diagnostiziert werden sollten. Zugleich fehlt es noch an spezifischen Instrumenten, welche die Besonderheiten von Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter abbilden und von Adoleszenzkrisen differenzieren können. Die Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen scheint im Jugendalter höher als im Erwachsenenalter zu liegen. Eine Subform der antisozialen Persönlichkeitsstörung, die auch bei Jugendlichen zu finden ist, stellt die Psychopathy dar. Insgesamt wird deutlich, dass es noch weiterer diagnostischer Langzeitstudien bedarf, um zu klären, unter welchen Bedingungen Persönlichkeitsstörungen manifest werden, welche Faktoren ihren Verlauf beeinflussen und wie sie sich durch Interventionen verändern lassen.
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Affiliation(s)
- Kathrin Sevecke
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
| | - Gerd Lehmkuhl
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
| | - Maya K. Krischer
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln
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Petermann F. Klinische Untersuchungsverfahren. ZEITSCHRIFT FUR KLINISCHE PSYCHOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE 2011. [DOI: 10.1026/1616-3443/a000114] [Citation(s) in RCA: 0] [Impact Index Per Article: 0] [Reference Citation Analysis] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
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Kullik A, Petermann F. Zum gegenwärtigen Stand der Emotionsregulationsdiagnostik im Säuglings- und Kleinkindalter. DIAGNOSTICA 2011. [DOI: 10.1026/0012-1924/a000052] [Citation(s) in RCA: 7] [Impact Index Per Article: 0.5] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Journal Information] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/04/2022]
Abstract
Zusammenfassung. Der Emotionsregulation wird eine grundlegende Funktion in der Genese psychischer Störungen zugeschrieben. Bis dato mangelt es an einem umfassenden Review zu Verfahren, mit denen Emotionsregulation in den ersten drei Lebensjahren erfasst werden kann. Insbesondere videobasierte standardisierte Verhaltensbeobachtungen von emotionsregulatorischem Verhalten finden in Laboruntersuchungen Anwendung. Darüber hinaus existieren Elternfragebogen, die Emotionsregulation in Form von Subskalen mehr oder weniger genau erheben. Die bislang vorliegenden Ansätze werden aufgrund qualitativer Standards und psychometrischer Gütekriterien systematisch bewertet. Hier zeigt sich ein inkonsistentes sowie hinsichtlich der Validität der Verfahren unzureichendes Bild. Auf Basis der Analysen wird ein Ausblick für die zukünftige Frühdiagnostik von Emotionsregulation gegeben.
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Tagay S, Düllmann S, Hermans E, Repic N, Hiller R, Senf W. [The Essen Trauma-Inventory for children and adolescents (ETI-CA)]. ZEITSCHRIFT FUR KINDER-UND JUGENDPSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE 2011; 39:323-40. [PMID: 21882155 DOI: 10.1024/1422-4917/a000126] [Citation(s) in RCA: 23] [Impact Index Per Article: 1.8] [Reference Citation Analysis] [Abstract] [Track Full Text] [Subscribe] [Scholar Register] [Indexed: 11/19/2022]
Abstract
OBJECTIVE In light of the clinical and scientific relevance of traumatic events and posttraumatic disorders our study aimed to develop and validate the Essen Trauma-Inventory for Children and Adolescents (ETI-CA). The new instrument should assess various aspects of traumatic events and both posttraumatic disorders, namely Posttraumatic Stress Disorder and Acute Stress Disorder according to the criteria provided in DSM-IV. METHOD ETI-CA was administered to a sample consisting of 276 children and adolescents aged between 12 and 17 years with regard to psychometric properties on clinical and non-clinical groups. RESULTS The ETI-CA subscales as well as the total score proved to have high internal consistency. The 4-factorial structure (intrusion, avoidance, hyperarousal, dissociation) was in line with the theoretical assumptions. Associations between ETI-CA and other trauma instruments as well as instruments for psychological distress and protective factors provided empirical evidence for the construct validity of ETI-CA. CONCLUSIONS In German-speaking regions, the ETI-CA represents the first economic, reliable and valid screening instrument that assesses exposure to a broad range of potential traumatic events as well as posttraumatic disorders. The ETI-CA can be recommended for use in research as well as in clinical settings.
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Affiliation(s)
- Sefik Tagay
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum/Institut der Universität Duisburg-Essen.
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48
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Affiliation(s)
- Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
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49
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Abstract
Terminologie und Konzepte der Dissoziation und Konversion sind seit über einem Jahrhundert in der tiefenpsychologischen Tradition verankert, während die empirisch ausgerichtete Klinische Psychologie und Kinderpsychologie deren Erforschung weitgehend vernachlässigt hat. Aus psychologischer Perspektive zeigen gerade Kinder spontan viele dissoziative Erlebens- und Verhaltensweisen (z. B. Tagträumen). Diese weisen eine wichtige Funktion bei der Emotions- bzw. Affektregulation von alltäglichen Stressoren bis hin zu Extrembelastungen und traumatischen Erfahrungen auf (z. B. Verkehrsunfall, körperliche Misshandlung, sexualisierte Gewalt). Sie schützen zumindest kurzfristig das Bewusstsein vor sensorischer, kognitiver und affektiver Überlastung. Aus kategorialer Perspektive liegt eine Störungswertigkeit bei dissoziativen Störungen vom Bewusstseinstypus in Form von spezifischen Amnesien, Konfusion, Stupor und Identitätsstörungen sowie in Form von Konversionsstörungen (motorische und sensorische Ausfälle, nichtepileptische Anfälle) ohne organmedizinische Grundlage vor. Dissoziative Störungsbilder weisen enge Bezüge zu den somatoformen Störungen, zur akuten Belastungsreaktion und zur posttraumatischen Belastungsstörung sowie zu emotional instabilen und histrionischen Persönlichkeitsstörungen auf. Bis heute fehlt den vorliegenden therapeutischen Ansätzen weitgehend eine evidenzbasierte Fundierung. In der Zukunft verdienen dissoziative Störungsbilder und Bewältigungsmechanismen nicht nur eine besondere Aufmerksamkeit der Forschung aus psychopathologischer Sicht, sondern auch aus therapeutischer Sicht. Die sogenannte dritte Welle der Verhaltenstherapie mit ihren unterschiedlichen Strömungen achtsamkeitsbasierter Therapie (Acceptance and Commitment Therapy, Metakognitive Therapie, Dialektisch-behaviorale Therapie, Schematherapie) beginnt das psychotherapeutische Potenzial zu entdecken, das in einer gezielten, therapeutisch induzierten Dissoziation liegen kann. Dissoziative Techniken, mit deren Hilfe der Patient aus sicherer Distanz bedrohliche oder traumatische Bewusstseinsinhalte betrachten kann, stellen eine effektive Methode dar, wahrnehmungsbezogenes Vermeidungsverhalten zu überwinden.
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Affiliation(s)
| | - Franz Petermann
- Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
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50
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Abstract
Zu den dissoziativen Störungen vom Bewusstseinstyp werden psychogene Syndrome mit Amnesie, Stupor, Fugue, Trance- und Besessenheit, Identitätsdiffusion sowie Depersonalisation und Derealisation gerechnet. Dissoziative Symptome treten nicht nur im Rahmen dieser dissoziativen Störungen auf, sondern auch bei anderen, vor allem posttraumatischen Störungen. Dass behandlungsbedürftige dissoziative Syndrome bereits im Kindesalter vorkommen, ist unbestritten. Allerdings fehlen adaptierte diagnostische Kriterien für diese Altersgruppe. Stark ergänzungsbedürftig sind auch die Erkenntnisse zu Auftretenshäufigkeit, Komorbidität und Verlauf des Störungsbildes. Behandlungsstrategien sind nicht hinreichend evidenzbasiert. Vor diesem Hintergrund wird ein kurzer Überblick zu Symptomatik, Diagnostik, Komorbidität, Verlauf und Behandlung psychoformer dissoziativer Störungen im Kindes- und Jugendalter gegeben.
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Affiliation(s)
- Thomas Jans
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg
| | - Andreas Warnke
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg
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